Wirtschaftsnachrichten für Ärzte | ARZT & WIRTSCHAFT
Praxis

Impfungen und die richtige Lagerung von Impfstoffen gehören zu den täglichen Routineaufgaben in einer Arztpraxis. Die entsprechenden Abläufe gelten daher als selbstverständlich. Und trotzdem können in diesem Bereich Nachlässigkeiten auftreten, wie eine Studie vom Institut für Hausarztmedizin der Universität Bonn zeigt: In dieser wurden 75 Impfkühlschränke untersucht, 68 Prozent der untersuchten Geräte wiesen Temperaturprobleme auf. Das Institut hatte für die betroffenen Praxen gleich eine Lösung parat. Ihre Teams sollten an der eLearning-Plattform KeepCoool ihr Wissen nochmals auffrischen.

Online-Format vermittelt CME-zertifiziertes Wissen zu Impfstoffen

Das von der Universität Bonn entwickelte Lernprogramm ist als Fortbildung für Ärztinnen und Ärzte sowie deren MFA konzipiert und dient dazu, die Impfstofflagerung in Arztpraxen zu unterstützen. Nach der Teilnahme zeigte sich eine Verbesserung beim Impfstoff-Management. Mehr als die Hälfte der Kühlschränke (55 %) hatte danach fast durchgehend die richtige Kühltemperatur eingestellt (zwischen 2 und 8 °C).

Aus diesem Ergebnis schlussfolgern die Studienautoren, dass die Lerninhalte von KeepCoool gut dafür geeignet sind, das wichtige Thema der korrekten Impfstofflagerung zu adressieren. Die Fortbildungsinhalte sind evidenzbasiert und basieren auf internationalen Empfehlungen und Leitlinien, zudem sind sie CME-zertifiziert. Sie ist in insgesamt fünf Lernmodule gegliedert und umfasst Wissensabfragen zur Temperatur, zum Kühlschrank, zu Lagerung und Zuständigkeiten sowie zum Monitoring. Teil der Fortbildung sind auch Checklisten und Vordrucke für den Praxisalltag. Für Praxisinhaberinnen und -inhaber ist das somit eine gute Gelegenheit, um mittels Checkliste die eigenen Abläufe durchzugehen und einen Punkt fürs Fortbildungskonto zu sammeln.

Diese DIN-Vorschriften sind bei medizinischen Kühlschränken zu beachten

Die Informationen zum Kühlschrank beinhalten auch die Vorschriften, die für Medikamentenkühlschränke gelten. Zur Lagerung kühlpflichtiger Arzneimittel gibt es die DIN-Norm 13277. Die Norm umfasst mehrere Geräteanforderungen, um die richtige Lagerung von Impfstoffen und weiteren Medikamenten sicherzustellen:     

  • Betriebstemperatur: Die Betriebstemperatur muss gemäß DIN 13277 zwischen mindestens +2 °C und maximal +8 °C liegen. Nur so können eingelagerte Medikamente weder einfrieren noch zu warm werden.

  • Umgebungstemperatur: Bei einer Umgebungstemperatur zwischen +10 °C und +35 °C müssen vorschriftsmäßige Kühlschränke eine konstante Innenraumtemperatur zwischen +2 °C und +8 °C sicherstellen können.

  • Geräuschemission: Die Geräuschemission muss unter 60 dB liegen, um den Lärmpegel im Umfeld einer Arztpraxis so gering wie möglich zu halten.

  • Optische und akustische Warnvorrichtung: Treten bei der Innentemperatur Abweichungen auf, ist laut DIN 13277 ein optischer und akustischer Alarm auszulösen, um im Ernstfall möglichst schnell reagieren zu können.

  • Optischer und akustischer Alarm bei Stromausfall: Diese Alarmsignale werden bei einem Netzausfall ausgelöst. Sie müssen mindestens zwölf Stunden aufrechterhalten werden.

  • Sicherheitsthermostat: Mit dieser Einrichtung beugen genormte Kühlschränke dem Einfrieren von Arzneimitteln vor.

  • Mechanische Belastungsfähigkeit der Einbauten: Die erforderliche Belastbarkeit liegt bei mindestens 100 kg/m2.

  • Abschließbare Tür: Diese DIN-Vorgabe soll sicherstellen, dass es zu keinen Medikamentendiebstählen kommt.

 

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