ICD-10 J45 – Asthma bronchiale: Klassifikation, Therapie und Kodierung
Marzena SickingAsthma bronchiale (J45): Die wichtigsten Informationen zu Ursachen, Symptome, Diagnostik, Therapie und ICD-10-Kodierung – für ärztliches Fachpersonal und Betroffene.
Was bedeutet der Diagnoseschlüssel J45?
Der ICD-10-Code J45 bezeichnet das Asthma bronchiale, eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, die durch variable Atemwegsobstruktionen, bronchiale Hyperreagibilität und typische Symptome wie Husten, Atemnot und pfeifende Atmung gekennzeichnet ist. Die Erkrankung kann allergisch (extrinsisch), nichtallergisch (intrinsisch) oder gemischt ausgeprägt sein.
Häufig tritt Asthma bereits im Kindes- oder Jugendalter auf, kann aber auch erstmals im Erwachsenenalter manifest werden. Die Intensität der Beschwerden schwankt stark und reicht von leichten, gut kontrollierten Verläufen bis hin zu schweren, therapieresistenten Formen.
Asthma bronchiale: Unterformen und Kodierung nach ICD-10
ICD-10-Code | Bedeutung |
J45.0 | Vorwiegend allergisches Asthma |
J45.1 | Nichtallergisches Asthma |
J45.8 | Mischformen des Asthma bronchiale |
J45.9 | Asthma bronchiale, nicht näher bezeichnet |
Die Einteilung dient der differenzierten Abrechnung und Versorgung und sollte im klinischen Kontext immer mit dem jeweiligen Kontrollstatus dokumentiert werden.
Mögliche Ursachen von Asthma bronchiale
Asthma bronchiale entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel genetischer Prädisposition und Umweltfaktoren. Die wichtigsten Triggerfaktoren sind nach derzeitigen Erkenntnissen jedoch Allergene (z. B. Pollen, Hausstaubmilben), Luftschadstoffe, virale Atemwegsinfekte, körperliche Belastung und psychische Stressoren. Auch berufsbedingte Auslöser spielen eine Rolle. Die chronische Entzündung führt zu einer Überempfindlichkeit der Bronchien, die auf bestimmte Reize mit einer Verengung der Atemwege reagiert.
Diagnostik und Verlauf von Asthma
Die Erstellung der Diagnose basiert auf Anamnese, klinischer Untersuchung und Lungenfunktionsmessung (z. B. Spirometrie mit Reversibilitätstest). Bei Bedarf ergänzen Peak-Flow-Messungen, Allergiediagnostik oder bronchiale Provokationstests die Befunderhebung. Unbehandelt kann Asthma zu einem strukturellen Umbau der Bronchien (Remodelling) führen. Bei rechtzeitiger Diagnose und leitliniengerechter Therapie ist jedoch eine gute Kontrolle des Asthmas und seiner Symptome möglich.
Therapieoptionen bei Asthma
Die Therapie des Asthma bronchiale erfolgt durch den behandelnden Arzt gemäß der GINA-Leitlinien (Global Initiative for Asthma) stufenweise:
Bedarfsmedikation mit inhalativen β2-Sympathomimetika
Dauertherapie mit inhalativen Kortikosteroiden (ICS)
Kombination mit LABA, Leukotrienantagonisten oder Biologika bei schwerem Verlauf
Patientenschulung, Inhalationstraining und Selbstmanagement sind essenzielle Bestandteile der Versorgung
Asthma bronchiale: Informationen für Patienten
Asthma bronchiale ist eine chronische Erkrankung der Atemwege, die gut behandelbar ist. Mit modernen Medikamenten und einem individuellen Behandlungsplan können die meisten Betroffenen beschwerdefrei leben. Wichtig ist die regelmäßige Einnahme der verordneten Medikamente, auch wenn man sich gut fühlt. Bei akuter Atemnot hilft meist ein Notfallspray. Lassen Sie sich regelmäßig vom Arzt oder der Ärztin kontrollieren und nehmen Sie an einer Asthmaschulung teil – das verbessert Ihre Lebensqualität erheblich.
ICD-10-GM Version 2025, Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), Nationale VersorgungsLeitlinie (NVL) Asthma, 2023 – leitlinien.de, Global Initiative for Asthma (GINA) 2024, Deutsche Atemwegsliga e. V.